15.05.2014 17:28

Prokto-Chirurgische Verfahren mit ganzheitlichem Anspruch


Erkrankungen des Enddarms gehören noch immer zu den großen Tabuthemen in der Gesellschaft. Beim Prokto-Chirurgischen Kongress in Vechta trafen sich gestern Experten aus dem Bundesgebiet, um neue Erkenntnisse und Operationsverfahren auszutauschen. Die Diskussion beschränkte sich dabei nicht auf den Rahmen der chirurgischen Praxis. Zum ganzheitlichen Ansatz der Mediziner zählen auch der Alterungsprozess des Menschen und seine Folgen für Gesundheit und Lebensplanung.

Auf Einladung von Priv.-Doz. Dr. Dietrich Doll und Dr. Thomas Erhart, beide Chefärzte am St. Marienhospital Vechta, fand die Veranstaltung bereits zum dritten Mal in Vechta statt.

Zusätzlich zu den chirurgischen Herausforderungen sehen sich die Fachärzte in der Prokto-Chirurgie mit einer vergleichsweisen hohen Hemmschwelle auf Seiten ihrer Patienten konfrontiert. „Wir möchten sowohl Patienten als auch Mediziner für die Thematik sensibilisieren und zur Aufklärung beitragen. Nur so können Betroffene dazu ermutigt werden, sich ihrem Arzt anzuvertrauen und ihr Leiden behandeln zu lassen“, betont Priv.-Doz. Dr. Dietrich Doll, Chefarzt der Prokto-Chirurgie am Vechtaer Krankenhaus. Neben den Hämorrhoiden gehören auch Analfissuren, schmerzhafte Risse und der Analprolaps, ein Vorfallen des Enddarms, zu den häufigen Krankheitsbildern. „Jede Altersgruppe kann betroffen sein. Die neuerdings verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten sind jedoch sehr gut und verhelfen vielen Patienten wieder zu einem ausgeglichenen Leben“, so Doll.

Nach einem Grußwort von Helmut Gels, Bürgermeister der Stadt Vechta, stellten Experten aus verschiedenen Fachrichtungen Krankheitsbilder und geeignete Behandlungsmethoden vor. Dr. Johannes Jongen (Kiel) referierte über die Differentialtherapie von Hämorrhoiden. Dr. Roland Scherer (Chefarzt Darm- und Beckenbodenchirurgie, Klinikum Waldfriede Berlin) thematisierte den Rektumprolaps bei älteren Menschen. Prof. Dr. Claus Muhle (Chefarzt Radiologie, St. Marienhospital Vechta) stellte bildgebende Verfahren im Bereich des Rektums und des Beckenbodens vor. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Beitrag von Prof. Dr. phil. habil. Harald Künemund (Empirische Alternsforschung und Forschungsmethoden, Universität Vechta), der willkürlich festgelegte Altersgrenzen in Frage stellte und eine flexiblere Betrachtungsweise der individuellen Leistungsfähigkeit und Verfassung von Menschen in allen Altersgruppen anregte.


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