Verlauf einer Behandlung

Wenn durch Ihren Hausarzt oder einen niedergelassenen Facharzt der Verdacht oder bereits die bestätigte Diagnose einer bösartigen Darmerkrankung gestellt wurde, so stehen Ihnen unmittelbar die Behandlungsmöglichkeiten im Darmzentrum am St. Marienhospital Vechta offen.

Im Darmzentrum am St. Marienhospital Vechta kann sowohl die gesamte Diagnostik als auch die Therapie von bösartigen Darmerkrankungen durchgeführt werden.

Bei einem Verdacht auf eine Darmkrebserkrankung ist Ihr erster Anlaufpunkt die Sprechstunde von Herrn Dr. med. Volker Meister. Von hier werden alle Termine und Maßnahmen für die Untersuchungen mit Ihnen abgestimmt und geplant.

Sollte als Ergebnis der Untersuchungen eine bösartige Darmerkrankung festgestellt werden, findet, Ihr Einverständnis vorausgesetzt, eine Überleitung an die Chirurgische Klinik zu Chefarzt Dr. med. Frank Fischer und Dr. Peter Loermann statt. Von hier aus werden alle Vorbereitungen für die Operation koordiniert.

Der Umfang der vorbereitenden Untersuchungen wird so geplant, dass zur Aufnahme im Krankenhaus die meisten Ergebnisse vorliegen.


Aufnahmetag

Im Anschluss an die administrative Aufnahme durch die Verwaltung wird man Ihnen Ihre Station nennen und Sie werden dort vom Pflegepersonal empfangen. Die für Sie zuständige Schwester/Pfleger begleitet Sie in Ihr Zimmer und führt anschließend ein sogenanntes pflegerisches Aufnahmegespräch, erfragt Ihre Medikamente, misst Blutdruck, Puls und Temperatur und erklärt Ihnen den weiteren Ablauf.

Im Laufe des Tages wird Sie der zuständige Stationsarzt aufsuchen und begrüßen. Er führt mit Ihnen das ärztliche Aufnahmegespräch bezüglich Ihrer Erkrankung und erfragt weitere relevante Begleiterkrankungen;abschließend folgt die körperliche Untersuchung. Sofern ergänzende Untersuchungen erforderlich sind, werden diese im weiteren Verlauf durchgeführt. Die Gesamtheit der dann vorliegenden Untersuchungsergebnisse ermöglicht die Planung einer optimalen Therapie nach modernstem Standard.

In der Behandlung des Mastdarmkrebses hat sich in den letzten Jahren die Therapiestrategie deutlich geändert. In zahlreichen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass ab einer bestimmten Tumorgröße, bzw. dem Nachweis von Lymphdrüsenvergrößerungen durch eine vor der Operation durchgeführte kombinierte Chemotherapie und Strahlenbehandlung die radikale Tumorentfernung sicherer gelingt. Mit diesem Vorgehen werden die Heilungsaussichten in bestimmten Fällen deutlich verbessert. Daher erfolgt bei Patienten mit Mastdarmkrebs nach dem Zusammentragen aller Befunde die Entscheidung über das Therapievorgehen in einer gemeinsamen Tumorkonferenz, in der sich der Chirurg, Gastroenterologe, Onkologe, Pathologe und Strahlentherapeut treffen.

Alle Untersuchungsbefunde und die Empfehlungen der Tumorkonferenz werden mit Ihnen ausführlich besprochen. Die Therapie legen wir dann mit Ihnen zusammen fest.

Sollte ein künstlicher Darmausgang (Stoma) aus medizinischer Sicht unumgänglich sein, wird Sie eine Stomatherapeutin über die modernen Versorgungsmöglichkeiten informieren und beraten. Die Stomatherapeutin wird Sie auch nach der Operation im Krankenhaus und später zuhause weiter betreuen.

Folgende Untersuchungen sind vor der Operation notwendig:

  • Blutuntersuchung, einschließlich Bestimmung des Tumormarkers CEA
  • Sonographie (Ultraschall) des Bauches
  • Röntgenuntersuchung der Lunge, ggf. Computertomographie
  • Koloskopie (Darmspiegelung) mit Probeentnahmen (wenn nicht bereits durch den Haus- oder Facharzt veranlasst)
  • ggf. Computertomographie des Bauches

Zusatzuntersuchungen bei Mastdarmkrebs:

  • Rektoskopie (Mastdarmspiegelung)
  • Endosonographie (Endoskopische Ultraschalluntersuchung zur Größenbestimmung des Tumors und Nachweis etwaiger Lymphknotenmetastasen)
  • ggf. Kernspintomographie des Becken- und Bauchraumes (Spezialuntersuchung im Magnetfeld, keine Röntgenstrahlung)

Operation

Sobald alle Untersuchungen vollständig sind und die operative Therapie festgelegt wurde, wird in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch die Operation mit Heilungsaussichten, Risiken und möglichen Komplikationen mit Ihnen besprochen und ein Operationstermin festgelegt. Am Tag vor der Operation erfolgen alle notwendigen Vorbereitungen wie z.B. das Gespräch mit dem Narkosearzt über Narkose und die Schmerzbehandlung sowie die innere Reinigung des Darmes.

Am Operationstag werden Sie in den OP-Bereich gebracht und von den Narkoseärzten für die Operation vorbereitet.

Abhängig von der Lage des Tumors werden unterschiedliche Anteile des Dickdarms bzw. Mastdarms entfernt. Grundsätzlich können die Eingriffe in herkömmlicher, konventioneller Technik mit Bauchschnitt oder aber, in ausgewählten Fällen, in minimal-invasiver Technik, der sog. "Schlüssellochtechnik" durchgeführt werden. Wichtigstes Ziel ist die vollständige Entfernung des Tumors.


Nach der Operation

Nach der Operation werden Sie in den Aufwachraum bzw. auf die Intensivstation gebracht. Hier erfolgt die Überwachung nach der OP. Auf der Intensivstation werden Sie 1–2 Tage überwacht.

Alle operierten Patienten werden nach der sogenannten "Fast-track-Methode" (Schneller Weg der Rehabilitation) behandelt. Mit diesem Begriff ist gemeint, dass Sie bereits am Operationstag trinken und evtl. sogar einen Joghurt essen dürfen. Nach Möglichkeit sollten Sie mit Hilfe bereits am Operationstag aufstehen.

Spätestens am Tag nach der Operation werden Sie aufstehen und sich bewegen können. Sie sollten am ersten Tag nach der Operation mit Hilfe der Schwestern/Pfleger oder der Physiotherapeuten wenn möglich, mehrere Stunden außerhalb des Bettes verbringen. Um eine weitere zügige Mobilisation zu gewährleisten, werden alle Sonden, Katheter und Drainagen so früh wie möglich entfernt. Diese Vorgänge sind wichtig, um einer Darmträgheit vorzubeugen und Ihre Genesung zu beschleunigen.

Seien Sie jedoch nicht enttäuscht, wenn bei Ihnen die Genesung nicht ganz so schnell verläuft, wie Sie es sich wünschen. Jede Erkrankung und jeder Mensch hat seine Eigenheiten und kann nicht in ein festes Schema gepresst werden. Über kurz oder lang werden auch Sie sich von dem Eingriff gut erholt haben. Unser gesamtes Team ist motiviert und bestrebt, Ihnen dazu zu verhelfen.

Entsprechend Ihren Bedürfnissen und Erfordernissen haben wir diverse Spezialisten, die sich um Ihr Wohlergehen und den weiteren Verlauf Ihrer Erholung kümmern:

  • Physiotherapeuten
  • Ernährungsberater
  • Seelsorger
  • Psychoonkologen
  • ggf. Stomatherapeuten
  • Sozialdienstarbeiter

Wertvolle Tipps für eine gesunde Ernährung finden sie in unserer neuen Broschüre. Klicken Sie einfach hier.

Bei unkompliziertem Verlauf können Sie mit einem stationären Aufenthalt von 7-14 Tagen rechnen.

St. Marienhospital Vechta

Marienstraße 6-8
49377 Vechta

Fon Zentrale (0 44 41) 99 -0

Gastroenterologie

Dr. med. Volker Meister
Chefarzt
Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Proktologie

Sekretariat
Fon (0 44 41) 99 -1773
Fax (0 44 41) 99 -1779

Sprechstunden
Dienstag
14.00 Uhr - 17.00 Uhr
Donnerstag
15.00 Uhr - 17.00 Uhr
und nach Vereinbarung


Viszeralchirurgie

Dr. med. Fischer
Chefarzt
Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie,
spezielle Viszeralchirurgie

Ambulanz für Viszeralchirurgie
Fon (04441) 99-1241
Fax (04441) 99-1250

Darmsprechstunde
Montag und Donnerstag:
10.00 Uhr-12.00 Uhr